Gedichte von Kurt Kretschmann
Ernas Sohn, Gilwar Scherff, stellte uns ein Jahr nach Kurts Tod bisher unveröffentlichte Dokumente von Kurt zur Verfügung. Es sind Notizen, die er in seinem letzten Lebensmonat geschrieben hat und die nun Platz in unserem Archiv finden. Sie sind Zeugnis davon, dass er bis in seine letzten Lebenstage klaren Verstandes war und auch stolz darüber, dass ihm das Reimen noch gelang.
Zeilen von Kurt – entstanden zwischen Dezember 2006 und Januar 2007
Ein neuer Tag beginnt
ob er mit Freude bringt?
Das werde ich bald sehn
Die Stunden schnell vergehn.
Ohne Titel
Jede Blume, so schön sie auch war,
einmal fällt sie um. Das Ende ist da.
Das gilt auch für den Menschen,
ob arm oder reich,
sein Herz hört auf zu schlagen.
im Tod sind alle gleich.
Und wenn man in den Sarg tut mit hinein,
Gold und Silber oder anderes Gestein,
wer seine Augen schloss zum letzten Mal,
dem ist das alles ganz egal.
Geh mit Geld sorgvoll um,
alles Andere ist dumm.
Bleib frei von Geldesgier,
Du bist zu Höherem hier.
Das mir das noch gelingt,
ein bisschen Freude bringt,
mit 92 Jahr
in einer Nacht- wunderbar.
(Wortspiel mit 6 Silben)