
Naturschutz in Bad Freienwalde: DDR-Symbol – Woidke würdigt 75. Jubiläum der Naturschutzeule
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Haus der Naturpflege in Bad Freienwalde besucht. Das ist der Grund.Naturpflege zu finden.
2006 eröffnete Dietmar Woidke (SPD) als brandenburgischer Minister für Ländliche Entwicklung, Umweltschutz und Verbraucherschutz zusammen mit Anke Jenssen, Vorsitzende des Hauses der Naturpflege, den rekonstruierten Anbau des Seminargebäudes am Max-Kienitz-Weg in Bad Freienwalde. Jetzt informierte er sich als Ministerpräsident des Landes Brandenburg an gleicher Stelle über die Naturschutzeule, die vor 75 Jahren entstanden ist.
„Das Haus der Naturpflege ist ein Aushängeschild für die Stadt und das Land“, sagte Woidke bei seiner Stippvisite am 28. Mai 2025 im Haus der Naturpflege in Bad Freienwalde. Woidke besuchte die bundesweit älteste Bildungsstätte für Naturschutz, ließ sich im Blockhaus etwas über das Leben von Erna und Kurt Kretschmann berichten und besichtigte die Ausstellung mit 300 Eulen, die von Kindern und Erwachsenen gestaltet wurden.
Naturschutzeule ab 1954 offizielles Symbol in der DDR
„Die Naturschutzeule entstand 1950 in einer Zeit, als die Menschen eher ans Überleben dachten“, berichtete Katrin Bosse, Geschäftsführerin des Hauses der Naturpflege. Kurt Kretschmann (1914-2007), Naturschutz-Nestor der DDR, hatte das Symbol für den Naturschutz zusammen mit Freunden entwickelt und propagiert. Er ließ 5000 Eulenschilder produzieren und heftete das Symbol für den Naturschutz an aus seiner Sicht schützenswerte Bäume, Sölle und Naturdenkmäler.
Nicht immer zur Freude von Förstern und Landwirten, so Anke Jenssen. Ab 1954 sei die Waldohreule offizielles Naturschutzsymbol der DDR für Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie für geschützte Parks, Gehölze und Naturdenkmale gewesen. Inzwischen ist die im Bad Freienwalde geschlüpfte Naturschutzeule bundesweites Naturschutzsymbol und hat in den alten Bundesländern das grüne dreieckige Schild mit dem Weißkopfseeadler verdrängt, den es in Deutschland gar nicht gibt.
Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens sei das Eulensymbol auf Anregung des Umweltministeriums von Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim unter Leitung ihres aus dem Landkreis Barnim stammenden Professors Christian Mahler modernisiert worden. „Die Eule soll positiv besetzt sein und ist freundlicher geworden“, sagte Katrin Bosse. Einen Unterschied zwischen dem vom Haus der Naturpflege benutzten Symbol und der offiziellen Naturschutzeule gibt es jedoch: „Unsere Eule hat drei Zehen, das offizielle Symbol aber nur zwei.“ Sitzt eine Eule auf einem Ast, greifen zwei Zehen nach vorne, ein Zeh nach hinten. Es ist nicht die erste Anpassung an den Zeitgeist, die Eule hat mehrere grafische Veränderungen erfahren.
Finanzierung der Großschutzgebiete
Zu den Naturschutz-Themen, die zurzeit die Landesregierung bewegen, gehöre die Stabilisierung der Großschutzgebiete in Brandenburg, sagte Woidke. Wichtig dabei sei die Erhaltung der Umweltbildung durch die Naturwacht, die aus einem ABM-Projekt hervorgegangen sei. Viele der Mitarbeiter gehen bald in Rente, Stellen müssten mit qualifizierten Fachkräften nachbesetzt werden. Das aber funktioniere nur, wenn die Großschutzgebiete durchfinanziert seien.
Eine weitere Baustelle sei die Spree „Wenn der Kohleabbau 2038 beendet wird, hat die Spree nur noch 30 bis 35 Prozent Wasser im Sommer“, sagte der Ministerpräsident. Um den Grundwasserspiegel in den Tagebauen zu senken, werde das Wasser in die Spree abgepumpt. Er stehe dazu mit Berlin in Kontakt, denn die Stadt bezieht ihr Trinkwasser aus dem Fluss. Doch der Bund habe bisher nichts unternommen und trotz mehrerer Aufforderungen nicht reagiert. „Das ist ein Thema, mit dem man sich zehn Jahre vor dem Ende befassen muss“, so Woidke´.
Kontakt bei der Grünen Woche
Den Kontakt zu Katrin Bosse, seit 1. März 2023 Geschäftsführerin des Hauses der Naturpflege, hatte Woidke bei der Grünen Woche geknüpft. Die Einladung zur Jubiläumsveranstaltung im Februar 2025 im Teehäuschen in Bad Freienwalde konnte er nicht wahrnehmen, weshalb er jetzt den Besuch nachholte.
Quelle: Märkische Oderzeitung am 28. Mai 2025:
